Gruß zum Sonntag

 

Gruß zum Sonntag Kantate am 28. April 2024
von Pastorin Pfeifer

 
 

Liebe Gemeinde,

Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist ein König.

Kennen sie dieses Lied? Wir haben es früher oft auch als Kanon gesungen. Und das hat uns dann auch immer wieder viel Spaß gemacht.

Überhaupt:  Singen macht Spaß und Singen tut gut- in fast jeder Lebenssituation und Lebenslage.

Da kann man durch das Singen richtig fröhlich sein und durch den Gesang sogar richtig gute Laune bekommen. Und man kann   das, was einen persönlich bewegt zur Sprache bringen.

Man kann durch ein Lied aber auch nachdenklich werden und sogar richtig angerührt und bewegt sein, wie bei dem Lied "Lobe den Herrn meine Seele", das wir eben gesungen haben. Wenn man das singt, finde ich, wird auch in uns selbst das Vertrauen oder zumindest die Hoffnung lebendig, dass Gott, was auch passiert, immer und überall an unserer Seite ist, dass wir uns auf seine Nähe, Liebe und Hilfe verlassen können. Und wir werden auch daran erinnert, dass es im Leben trotz allem auch immer noch viel Gutes gibt, das Gott uns schenkt und auch gibt, damit wir uns daran freuen können. Sodass meine Seele sich auch wirklich daran machen kann Gott zu loben.

Angesichts des Werdens uns Wachsens ringsherum. das uns ja wieder   das Staunen lehrt über das Wunder der Schöpfung    Überall  schon im April das satte Maigrün an Bäumen und Sträuchern und  das strahlende Gelb des Rapses, das einem entgegen lacht und entgegen leuchtet  und einfach wohl tut und gut tut und   aufatmen lässt. Der Gesang der Amsel, der am Abend erklingt und Herz und Sinne belebt .Aber auch   das fröhliche  Winken des Nachbarn oder  das Lachen eines Kindes, das die Stimmung hebt und gute Laune macht  das Gefühl gibt , das es einfach gut ist und schön ist auf der Welt zu sein. Gut , wenn wir das so erfahren und auch empfinden können.

Manchmal sind es tatsächlich die kleinen und sogar   unscheinbaren Dinge und Erfahrungen, die in Wahrheit unendlich wichtig und kostbar sind.

Manchmal ist das Leben aber auch einfach nur schön,      Fröhlich, bunt und vergnügt wie ein herrlicher Sommertag auf einer bunten Sommerwiese. So hell und fröhlich wie ein Dur-Akkord.

Vielleicht können wir ja einmal eine kleine Melodie in Dur hören. Musik.

 Ja so leicht und beschwingt fühlt sich das Leben manchmal an. Und es ist gut, wenn wir diese Zeiten dann auch nach Strich und Faden genießen, wenn uns das Herz vor Freude hüpft.

Aber wir wissen, dass es im Leben auch ganz andere Zeiten, dunkle Tage, Momente und Augenblicke gibt, in denen wir traurig und mutlos sind, weil wir Kummer oder Sorgen haben. Wenn uns plötzlich alles zu viel wird oder zu schwer geworden ist oder wir Mühe haben, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn wir selbst oder unsere Lieben von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit betroffen sind und wir auch mit unserer eigenen oder uns selbst am Ende sind. Da erscheint uns das Leben plötzlich dunkel und grau, wie ein Mollakkord. Vielleicht können wir nun auch nochmal eine kleine Melodie in Moll dazu hören. Musik.

Wenn man das hört, kann man tatsächlich regelrecht traurig werden.    

Die Musik, das Spielen eines Musikinstruments oder auch das Summen und Singen einer Melodie bietet uns wirklich eine ganz wunderbare Möglichkeit das, was wir Denken aber vor allem   das, was wir Empfinden und Fühlen zum Ausdruck zu bringen.

Und die Musik schafft es sogar wie von selbst unser Empfinden und Fühlen zu beeinflussen und zu verändern und sogar unsere Gedanken zu erhellen und wenigstens ein Bisschen heller und froher zu machen.

Wenn wir zum Beispiel eine Melodie hören, die sich langsam von Moll zu Dur hin moduliert und verändert. Vielleicht  können wir auch so eine Melodie einmal hören. Musik

Wir merken es und wir hören es auch. Musik ist wirklich etwas ganz Wunderbares. Sie ist eine   wunderbare Gabe Gottes, die tatsächlich die Kraft hat, das, was wir fühlen zum Ausdruck zu bringen und sogar zu verändern. Sodass sogar in ganz dunklen Momenten   plötzlich ein Funke der Hoffnung erklingt und mit Gottes Hilfe sogar in uns eindringt, sodass wir    plötzlich auch wieder ein Bisschen mehr Zuversicht spüren oder neue Hoffnung haben.

Etwas ganz Besonderes ist es, finde ich, dann nochmal, wenn sich Musik und Wort verbinden. Wenn wir das, was wir denken und fühlen nicht nur sprechen und sagen, sondern wenn wir das dann auch singen.

Da schafft ein Lied oft viel mehr, als Worte alleine erreichen können. Weil das gesungene Wort   noch ganz andere Seiten und Schichten in uns zum Klingen und Schwingen bringen. Da können wir dann auch unsere Sehnsucht in den Himmel singen und vor Gott bringen. Zum Beispiel mit dem Lied „da wohnt ein Sehnen tief in uns“, das ich nun mit Ihnen singen möchte

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu seh´n, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

1.Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz, sei da, sei uns nahe Gott.

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu seh´n, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht, sei da, sei uns nahe Gott.

Es ist ja wirklich so: Wir sehnen uns so sehr nach Gott .Und nach manchem, was uns auf den ersten Blick sogar unerreichbar erscheint.

In dieser Zeit sehnen wir uns angesichts des Kriegs in der Ukraine und im Gazastreifen und des Konflikts zwischen dem Iran und Israel ganz besonders nach Frieden.

Für die Menschen dort,  die  unter dem Schrecken von Krieg, Terror  und Gewalt leiden- aber auch  für uns, weil wir plötzlich merken, wie fragil und gefährdet der Frieden in Wirklichkeit ist; und dass Frieden tatsächlich immer wieder errungen und bewahrt werden muss.

Da ist es gut, dass wir einen Gott haben, an den wir uns wenden können. Einen Gott, der immer noch mehr und noch andere Perspektiven und Möglichkeiten für uns bereit hält und auch neu eröffnet, wenn wir Menschen schon längst keinen Ausweg mehr wissen. Gut, dass wir uns in Zeiten wie diesen an Gott wenden können, dass wir ihm alles sagen und klagen können, dass wir ihn aber auch immer wieder um Hilfe, um Lösungen der Konflikte und um Wege zum Frieden bitten können, in der Gewissheit und mit der Zuversicht, dass er unsere Bitten hört und erhört.

Aber es tut mir auch gut, beim Singen zu merken, dass ich mit meiner Sehnsucht, meinen Ängste und Befürchtungen, meiner manchmal so kleinen Hoffnung aber auch mit meiner Zuversicht nicht alleine bin.

Dass wir in der Gemeinde mit unserem gemeinsamen Singen unsere Sehnsucht, unsere Hoffnungen und Wünsche alle gemeinsam vor Gott bringen und in den Himmel singen.

Dass wir Menschen haben, die zu uns gehören, die mit uns singen, hoffen und beten; mit denen wir lachen und weinen und uns austauschen können. Die uns an die Hand oder in den Arm nehmen, die mit mir und für mich da und an meiner Seite sind.

Sodass wir unser Lebenslied in Moll oder Dur dann auch gegenseitig wahrnehmen und hören und dann auch gemeinsam singen können.

So wie wir das auch gleich wieder tun werden mit dem nächsten Lied .Wenn wir alle gemeinsam singen: Ich sing dir mein Lied. In ihm klingt mein Leben…  

Und lasst uns dabei dann auch gemeinsam darauf vertrauen und bauen, dass Gott uns hört. Amen

 

Ihre Pastorin Anke Pfeifer

 

P.S. Hier steht der Gruß zum Sonntag als PDF zum Download bereit!


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